LED Lexikon und häufig gestellte Fragen zum Thema LED Beleuchtung

ABSTRAHLWINKEL
(auch Ausstrahl- oder Halbwertswinkel)

AMORTISATION

ANLAUFZEIT oder AUFWÄRMZEIT

ÄQUIVALENT

BRUMMEN, Surren oder Sirren

BLINKEN, NACHGLIMMEN

COLOUR PEAK

DEGRADATION

DIMMBARKEIT

ENERGIEEFFIZIENZKLASSE

FARBKONSISTENZ

FARBTEMPERATUR

FARBWIEDERGABEINDEX

GEWICHTETER ENERGIEVERBRAUCH

IP-SCHUTZART

LEISTUNG

LEISTUNGSFAKTOR

LICHTFARBE

LICHTSTÄRKE

LICHTSTROM

NENNLEBENSDAUER

PARATHOM (Osram)

RECYCLING

RETROFIT LED-LAMPEN

SCHALTZYKLEN

SUPERSTAR (Osram)

STARTZEIT oder ZÜNDZEIT

Tc-PUNKT

TRAFO für LED Niedervoltlampen

 

ABSTRAHLWINKEL
(auch Ausstrahl- oder Halbwertswinkel)

Ausdehnung der Lichtkeule in Grad, innerhalb der mindestens die Hälfte der maximalen Lichtstärke einer Lampe gemessen wird. LED Spots haben meist einen engen Winkel zwischen 25 und 60 Grad, LED-"Birnen", -"Kerzen" und -"Tropfen" zwischen 120 und 320 Grad. Je kleiner der Winkel, desto gebündelter das Licht und desto höher die Lichtstärke bei gleichem Lichtstrom. Da es jenseits dieses Nennwinkels auch "Streulicht" gibt, wird hin und wieder noch ein breiterer "Feldwinkel" mit mindestens 10% der Maximallichtstärke angegeben sowie ein "Cut-off-Winkel", außerhalb dessen es komplett dunkel bleibt.

AMORTISATION

Die durchschnittliche Zeit, in der eine neu gekaufte LED-Lampe ihren Kaufpreis wieder "eingespielt" hat. Das erreicht sie durch eine rund 80prozentige Stromersparnis und die erheblich längere Lebensdauer gegenüber einer traditionellen Glühlampe. Je länger die Lampe täglich leuchtet, desto schneller amortisiert sie sich. Beispiel: Sie ersetzen eine 40-Watt-"Glühbirne" (rund 1000 Leuchtstunden) durch eine 8-Watt-LED-Lampe (10 Euro, 25.000 Stunden). Nach 1000 Leuchtstunden hat Sie die Glühlampe bei einem durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde (Arbeitspreis plus Grundpreisanteil, inklusive stetig steigender EEG-Umlage) 12 Euro Strom gekostet, rund einen Euro Anschaffung und muss bereits für einen weiteren Euro ersetzt werden - macht 14 Euro. In dieser Zeit summieren sich die Kosten der LED-Lampe auf 2,40 Euro Strom und 10 Euro Anschaffung - macht 12,40 Euro. Die Amortisation ist also schon erreicht - und danach macht sich die LED-Lampe im besten Fall noch 24 weitere Jahre als sparsame Lichtquelle nützlich, ohne Neuanschaffung.

ANLAUFZEIT oder AUFWÄRMZEIT

Die Zeit, die eine Lampe braucht, um nach dem Einschalten mindestens 95% ihrer maximalen Helligkeit zu liefern. So steht es in der aktuellen EU-Ökodesignverordnung. Teilweise geben Hersteller und Händler auch 60% des Lichtstroms als Schwellwert an. Bei Kompaktleuchstofflampen können das durchaus sehr viele, quälend lange Sekunden sein. LED Lampen dürfen sich dafür bis zu 1,9 Sekunden Zeit lassen, schaffen normalerweise aber sogar 100% in nur wenigen Sekundenbruchteilen. Bei dimmbaren Modellen kann es zwar je nach Regeltechnik und Dimmer ein wenig länger dauern, aber sehr selten mehr als eine Sekunde.

ÄQUIVALENT

auch "entspricht herkömmlicher Lampe". Vom Lichtstromwert (Lumen) einer LED-Lampe abgeleiteter Vergleich mit einer traditionellen Glüh- oder Halogenlampe - unterliegt in der EU strengen Vorgaben. Beispielsweise muss das LED-Äquivalent einer rundstrahlenden 60-Watt-Glühlampe mindestens 806 Lumen liefern, obwohl jene nur rund 700 Lumen haben. Dieser rund 14prozentige Aufschlag soll offenbar Fertigungstoleranzen und den Lichtstromverlust von LED-Lampen im Lauf der Zeit ausgleichen (siehe: "Nennlebensdauer"). Außer acht lässt die Äquivalenzangabe aber die unterschiedlichen Abstrahlcharakteristiken von alter und neuer Lichttechnik. So kann eine LED-"Birne" mit einem Abstrahlwinkel von 180 Grad niemals ein 100prozentiger Ersatz für eine entsprechende Glühlampe mit annähernd 360 Grad (Vollkreis) sein, leuchtet aber innerhalb ihres Halbkreises erheblich heller und weiter. Je nach Einsatzbereich kann deshalb auch eine 600-Lumen-LED-Lampe durch ihre leichte Richtwirkung mindestens den selben Nutzen haben wie eine 60-Watt-"Glühbirne". Bei Lampen mit starker Lichtbündelung (unter 90 Grad) berücksichtigte die EU-Regelung allerdings den geringeren Streulichtanteil der LED-Technik. Deshalb genügt etwa als Ersatz für einen 50-Watt-Hochvolt-Halogenstrahler ein mit mindestens 300 Lumen nominell höchstens halb so starker LED-Spot. Wirklich vergleichbar sind hier nur die Candela-Werte für die Lichtstärke

BRUMMEN, Surren oder Sirren

Vor allem dimmbare LED-Lampen und teils auch damit verbundene Dimmer reagieren nicht selten mit solchen Geräuschen auf die Art der Stromversorgung und -Regelung. Normalerweise ist das ein Surren mit 100 Hertz, dem Doppelten der haushaltsüblichen Wechselspannungsfrequenz. Es wird durch Stromspitzen verursacht, die 100mal pro Sekunde entstehen und elektronische Bauteile zum Schwingen bzw. Vibrieren bringen können - wie kleine Lautsprecher. Die Intensität hängt von vielen Einflüssen ab: Länge der Stromleitungen, Bauart des Dimmers (häufig mit Phasenanschnitt- lauter als mit Phasenabschnittregelung), Fertigungstoleranzen bei der Lampenelektronik, Betriebstemperatur (je wärmer, desto leiser) und die Bauweise des Leuchtengehäuses, das wie ein Schalldämpfer oder wie ein Verstärker wirken kann. Auch können Leuchten oder Zwischendecken wie ein Resonanzkörper wirken und Geräusche erheblich verstärken. Die Lampen haben eine Freigabe bei Markenherstellern wie Osram oder Philips, wenn freibrennend aus 1m Entfernung kein Geräusch mehr zu hören ist. Wenn's Ihnen zu laut ist, nutzen Sie am besten das Widerrufsrecht im Shop. Häufig reagieren verschiedene Exemplare des gleichen LED-Modells unterschiedlich auf die bei Ihnen herrschenden Bedingungen. Lampen und Dimmer selbst leiden jedenfalls nicht unter den Geräuschen - das Brummen oder Surren hat keinen Einfluss auf die Lebensdauer.
 

BLINKEN, NACHGLIMMEN

Bei gewissen Installationen gibt es leider das Phänomen, dass Ableitströme oder induzierte Spannungen am Leuchtmittel anliegen. Deren Energie ist früher unbemerkt über die Glühwendel abgeflossen. Unsere LED-Lampen sind jedoch derart effizient, dass selbst solch schwache Verlustenergie noch in Licht umgewandelt wird. Die Energie reicht jedoch nicht für einen normalen Betrieb, so dass die Lampen je nach Innenschaltung (typabhängig) und „Versorgungslage“ (installationsabhängig) entweder schwach vor sich hinglimmen oder gelegentlich kurz aufblinken.
Als Hauptursache konnten bisher folgende mögliche Ursachen ausgemacht werden:
1) Indikationslampen (Glimmlampen im Schalter, damit man den Schalter im Dunklen leichter findet.) hier hilft entweder der Austausch des Schalters gegen einen Kontrollschalter mit zusätzlichem N-Klemmenanschluss oder ein Entfernen der Indikationslampe(n).
2) Leitungsführung. Insbesondere bei Wechselschaltungen wo über lange Strecken die Stromführende neben der Lampenleitung verlegt ist, so dass Spannung von einem in den anderen Draht induziert werden kann. Über die ausgeschaltete Lampe, die aufblinkt, kann in der Regel eine Spannung gemessen werden, die meistens zwischen 40V und 100V liegt.

Normalerweise genügt es, wenn man nur eine von vielen LED Lampen im Schaltkreis durch eine Hochvolt-Halogenlampe ersetzt, über die der Leckstrom abfließen kann.  Wenn diese einfache Lösung nicht in Betracht kommt, könnte ein Fachmann den Leckstrom durch einen geeignet angebrachten (spannungsfesten) Kondensator (z. Bsp. 220nF/275V AC X2) oder Widerstand im Wert zwischen 45kOhm und 120kOhm/2W ableiten. Die angegebenen Werte sind abhängig von der Installation und müssen gegebenenfalls angepasst werden. VDE - und andere Installationsvorschriften, Brandschutz und Schutz vor Berührung elektrischer Teile usw. müssen beachtet werden. Für den Fachmann gibt es noch eine weitere Möglichkeit: ein Relais in der Leuchte oder in Lampennähe dazwischenschalten.
(Quelle: Osram GmbH)

COLOUR PEAK

Die Wellenlänge (in Nanometer, nm), bei der eine Lampe die meiste Energie abstrahlt. LED-Leuchtmittel haben keine gleichmäßige Helligkeitsverteilung über das sichtbare Farbspektrum. Von Messgeräten gelieferte Kurvendiagramme zeigen zwischen Violett und Dunkelrot eine mehr oder weniger zerklüftete Gebirgslandschaft mit teils ausgeprägten Tälern und Spitzen. Bei warmweißen LED-Lampen liegt die höchste Spitze meist im Orange-Bereich um 600 Nanometer. Daneben gibt es einen "dominanten" Farbmesswert ("Colour Dominant"), der den vorherrschenden Lichteindruck beschreibt und bei warmweißen Leuchtmitteln häufig in der Gelb-Region um 580 nm zu finden ist. Bei kaltweißen LED-Lampen verschieben sich diese Werte hin zu kleineren Wellenlängen in Richtung Blau.

DEGRADATION

Der Helligkeitsverlust einer LED-Lampe über eine gewisse Zeit oder bei bestimmten Einsatzbedingungen. Physikalisch bedingt leuchten LEDs bei sehr niedrigen Temperaturen heller als bei starker Hitze. Je wärmer Umgebung und Lampe sind, desto eher "degradiert" der Lichtstrom. Außerdem verlieren die Chips mit jeder Betriebsstunde ein wenig von ihrer ursprünglichen Helligkeit. Die meisten Hersteller rechnen bei ihren Lebensdauerangaben nach der nominellen Zahl der Leuchtstunden mit einer Degradation auf 70% des maximalen Lichtstroms im Neuzustand.

DIMMBARKEIT

Ein LED-Leuchtmittel muss ausdrücklich als "dimmbar" gekennzeichnet sein, wenn es in einem Stromkreis mit Dimmer eingesetzt werden soll. Andernfalls können Lampe/Leuchte und Dimmer zerstört werden. Die meisten Hersteller von dimmbaren Lampen bieten auf ihren Webseiten Listen von getesteten und empfohlenen Dimmern für die jeweiligen Modelle an. Eine universelle Empfehlung für alle LED-Leuchtmittel ist leider nicht möglich. Wichtig ist aber beispielsweise, dass die Mindestlast eines Dimmers (in Watt) nicht wesentlich höher sein sollte als die Leistungsaufnahme der damit gesteuerten LED-Lampen. Beim Einsatz von mehreren LED-Leuchtmitteln im gleichen Dimmerkreis sollte die Maximallast des Dimmers wegen des hohen Einschaltstroms mindestens das Fünffache der summierten Leistung betragen. Beispiel: Sie verwenden zwei LED-Lampen à 10 Watt Nennleistung. Empfohlene Dimmer-Mindestlast: Höchstens 20 bis 25 Watt. Empfohlene Maximallast: Mindestens 100 Watt. Prinzipiell bewährt hat sich in Tests der Einsatz von Phasenabschnittdimmern (Kennzeichnung C oder RC) - am besten mit eingebauter Justierschraube zur Anpassung des Hell-Dunkel-Regelbereichs an das jeweilige LED-Modell sowie zur Vermeidung des Lichtflackerns in bestimmten Dimmerstellungen. Außerdem ist dann meist die Gefahr und Lautstärke eines "Brummens" oder "Surrens" geringer als mit nicht justierbaren Phasenanschnittdimmern.

ENERGIEEFFIZIENZKLASSE

Seit dem 1. September 2013 gilt in der EU für Leuchtmittel eine "Ökolabel"-Staffelung von E ("Stromfresser") bis A (extrem sparsam). Das gängige und simple Effizienzverhältnis "Lumen pro Watt" gilt hier nicht. Stattdessen muss mit verschiedenen Formeln für jeden Lampen- und Leuchtentyp anhand seines "Nutzlichtstroms" und des "Bemessungswertes der Leistungsaufnahme" ein "Energieeffizienzindex" (EEI) berechnet werden, der über die Einstufung entscheidet. Zwischen 2013 und 2021 wurden Zusatzklassen wie A++ und A+ eingeführt, um Produkte, die bereits sehr effizient sind, unterscheiden zu können.

Ab September 2021 gibt es ein neues EU-Energielabel für Lichtquellen. Die Skala hierbei reicht von A bis G und die Plus Klassen entfallen. Die LED Lichtquellen wurden aufgrund von strengeren Kriterien bei der Bewertung abgestuft und halten sich aktuell (Anfang 2022) im Bereich zwischen D und G auf. Die Herabstufung der LED Produkte gilt als Anreiz für Unternehmen, die Effizienz der Produkte zu optimieren. Es ist zu beachten, dass der Energieverbrauch sich keineswegs verschlechtert hat und die LED Leuchtmittel im Gegensatz zu herkömmlichen Leuchtmittel deutlich energieeffizienter sind - auch wenn das Produkt als "G" eingestuft wird.

FARBKONSISTENZ

auch "Standardabweichung des Farbabgleichs". Bei LED-Leuchtmitteln gibt es eine mehr oder weniger starke Serienstreuung, ähnlich wie etwa bei Automotoren, die nie exakt die gleiche Leistung haben. Jede Leuchtdiode einer Charge kann sich bei Helligkeit und Lichtfarbe von den anderen leicht unterscheiden. Je nach Qualitäts- und Kostenvorgabe werden sie deshalb unterschiedlich streng selektiert (der Fachmann nennt das "Binning"), damit der Lichteindruck von Lampen der gleichen Modellreihe nicht zu sehr differiert. Der Maßstab dafür heißt "Stufen der MacAdam-Ellipse" oder "SDCM" (für den englischsprachigen Begriff "Standard Deviation of Colour Matching"). Er basiert auf einer über 70 Jahre alten Versuchsreihe, mit der damals festgestellt werden sollte, welche Abweichungen von gegebenen Farbwerten ein "Normalsichtiger" noch wahrnehmen kann. Eine Stufe (1 SDCM) Differenz ist selbst beim direkten Blick auf zwei nebeneinander leuchtende Lampen subjektiv nicht zu unterscheiden. Noch toleranter ist die menschliche Wahrnehmung beim indirekten Lichteindruck, bei dem selbst 3 SDCM keinen nennenswerten Unterschied offenbaren und Werte um 5 SDCM noch akzeptabel sind. Die aktuelle EU-Ökodesignverordnung schreibt für Haushaltsbeleuchtung sogar eine maximale Farbwertabweichung von bis zu sechs Stufen der MacAdam-Ellipse vor (6 SDCM).

FARBTEMPERATUR

Theoretischer Näherungswert für den Farbeindruck einer Lichtquelle. Da als Referenz ein idealer "Schwarzer Körper" bzw. "Planckscher Strahler" dient, der bei einer bestimmten Temperatur (in der Einheit "K" wie Kelvin) auch jeweils eine genau definierte Strahlung aussendet, können Lichtquellen wie LED-Lampen selbst bei gleicher Farbtemperatur nicht exakt den gleichen Farbeindruck hinterlassen. Kurioserweise gilt die Faustregel: Je höher die Farbtemperatur, desto "kälter" und bläulicher erscheint uns das Licht. Bei Werten zwischen ca. 2700 und 3300 Kelvin spricht man von "warmweiß", zwischen etwa 3300 und 5000 K von "neutralweiß" und darüber von "kaltweiß". Lampen unterhalb von 2700 K werden teils auch als "super-warmweiß" beworben. Zum Vergleich: Eine Wachskerze liegt bei rund 1500 K, Glüh- und Halogenlampen zwischen 2600 und 3200 K, das Tageslicht bei bedecktem Himmel bei etwa 7000 K.

FARBWIEDERGABEINDEX

auch "Color Rendering Index" oder CRI. Ein als Durchschnittswert berechneter Maßstab für die Farbtreue einer Lichtquelle in Relation zu einem idealen "Schwarzen Körper" der gleichen Farbtemperatur. Bei LED-Lampen wird meist nur der "allgemeine Farbwiedergabeindex" (Ra) genannt, bei dem die Wiedergabe von acht Testfarben gemessen und gemittelt wird. Ideal ist ein Ra-Wert von 100, wie er beispielsweise von Halogen- und Glühlampen erzielt wird. Der komplette Index berücksichtigt jedoch sechs bis sieben weitere Farben, die teils von LED- und Leuchtstofflampen nur schlecht wiedergegeben werden. Vor allem bei der Einzelfarbe R9 ("Rot gesättigt") weisen qualitativ minderwertige Leuchtmittel sogar negative Werte auf. Lampen und Leuchten für den Innenbereich müssen in der EU seit dem 1. September 2013 mindestens Ra 80 haben. Besonders hochwertige Modelle liegen bei oder über Ra 90 und können auch für farbsensible Anwendungen genutzt werden (Kosmetik, Küche, Gemäldebeleuchtung etc.). In der Regel sind diese Lampen nicht nur teurer, sondern wegen der komplexen Beschichtung bzw. Zusammensetzung der Leuchtdioden auch weniger energieeffizient.

GEWICHTETER ENERGIEVERBRAUCH

Steht als "kWh/1000 Stunden"-Wert auf den neuen EU-Ökolabeln für Leuchtmittel. So viele Kilowattstunden Strom verbraucht die Lampe, wenn sie 1000 Stunden leuchtet. Wird mit der Bemessungsleistung in Watt berechnet und auf zwei Dezimalstellen auf- oder abgerundet.  Bei (Niedervolt-)LED-Lampen, die mit externen Treibern/Trafos betrieben werden müssen, werden beim Stromverbrauch pauschal 10% aufgeschlagen. Ein 6 Watt starker 12 Volt-LED-Spot hat also einen gewichteten Energieverbrauch von 6,6 kWh/1000 Stunden.

IP-SCHUTZART

Die meisten Retrofit-LED-Lampen sind nur für die Innenbeleuchtung geeignet und vertragen kein Spritzwasser, hohe Luftfeuchtigkeit, größere Staubmengen und andere Fremdkörper. Dennoch können sie auch in Außenleuchten eingesetzt werden, wenn diese ausreichend geschützt sind. Ebenso gibt es komplette LED-Leuchten, die für den Außenbereich geeignet sind. Zu erkennen ist das am IP-Code auf der Verpackung. Faustregel: Je höher die beiden Ziffern, desto besser ist eine Lampe oder Leuchte gegen Umwelteinflüsse geschützt. Sehr gut ist beispielsweise IP 65, wo sowohl die Staubdichtheit als auch der Schutz gegen Wasserstrahlen aus beliebiger Richtung gewährleistet ist.

LEISTUNG

Stromaufnahme in Watt, als Nennleistung (gerundeter Mittelwert einer Lampenserie) oder Bemessungsleistung (unter festgelegten Umgebungs- und Betriebsbedingungen exakt gemessener Wert mit Stelle hinter'm Komma). Kann bei LED-Lampen nicht als Maßstab für die Helligkeit dienen - im Gegensatz zu Glüh- und Halogenlampen.

LEISTUNGSFAKTOR

auch "elektrischer Leistungsfaktor". Das Verhältnis zwischen "Wirkleistung" und "Scheinleistung" (jeweils in Watt berechnet). LED-Lampen belasten das Stromnetz bauartbedingt als kapazitive Verbraucher zusätzlich mit einer modellabhängigen "Blindleistung". Die addiert sich zur Wirkleistung, wird vom Stromversorger jedoch nicht berechnet. Ideal wäre der Faktor 1, dann gäbe es keine Blindleistung, sondern die Wirkleistung wäre identisch mit der Scheinleistung. In der LED-Leuchtmittel-Realität sind aber Werte zwischen ca. 0,7 (30% Blindleistung) und 0,95 (5%) üblich. Dimmer und vorgeschaltete Trafos können diesen Faktor verschlechtern.

LICHTFARBE

Subjektiver Eindruck einer Lichtquelle, beeinflusst von der Farbtemperatur, der Energieverteilung über das sichtbare Farbspektrum und der individuellen Wahrnehmung. Wird zwar teils auch mit Farbkoordinaten aus Standardtabellen angegeben; diese Zahlen liefern aber nur Näherungswerte für den tatsächlichen Eindruck.

LICHTSTÄRKE

Maximale Helligkeit, bezogen auf das menschliche Sehempfinden und eine Raumwinkeleinheit (ein Quadratmeter Fläche bei einem Meter Entfernung von der Lichtquelle). Wird in Candela (cd) oder Millicandela (mcd) angegeben und ist vor allem für LED-Spots wichtig. Bei Vergleichen mit Halogenspots sollten Sie eher auf die Candela als auf den Lichtstromwert "Lumen" achten, weil LED-Strahler wegen des geringeren Streulicht-Anteils auch mit geringerem Lichtstrom meist eine größere Helligkeit innerhalb des Haupt-Abstrahlwinkels erzeugen können.

LICHTSTROM

Angegeben in Lumen (lm) - Maßstab für die komplette Helligkeit, die eine Lichtquelle in alle Richtungen abstrahlt. Haushalts-Wachskerze haben etwa 12 Lumen, LED-Lampen bis über 1500 lm. Diese Einheit wird jedoch nach dem durchschnittlichen menschlichen Helligkeitsempfinden berechnet, das bei gelb-grünem Licht viel höher ist als beispielsweise bei blauem Licht. LED-Lampen mit einer Überbetonung von Gelb-Grün erreichen deshalb bessere Lumen/Watt-Effizienzwerte, geben aber auch die Farben von angestrahlten Gegenständen und Lebewesen ungleichmäßiger wieder.
Siehe auch: Farbwiedergabeindex.

NENNLEBENSDAUER

Anzahl der gesamten Leuchtstunden, die eine LED-Lampe/-Leuchte ohne Ausfall oder größeren Helligkeitsverlust überstehen sollte. Hier wird von seriösen Herstellern häufig die "L70B50"-Regel verwendet, bei der mindestens die Hälfte der Serienproduktion nach Ablauf der Stundenzahl noch wenigstens 70% des ursprünglichen Lichtstroms liefert (im Online-Shop als "Lichtstromerhalt nach Nennlebensdauer: 0,7" beschrieben). Wenn also eine 1000-Lumen-Lampe mit "20.000 Leuchtstunden" beworben wird, sollte sie danach nur 30% "Degradation" aufweisen und immer noch 700 Lumen oder mehr liefern. Die aktuelle EU-Verordnung ist weniger streng: Sie schreibt derzeit nur eine maximale Frühausfallrate von 5% nach 1000 Leuchtstunden sowie ab dem 1. März 2014 eine "L80B90"-Regel bereits nach 6000 Leuchtstunden vor. Dann müssen also mindestens 90% der Lampen noch wenigstens 80% des ursprünglichen Lichtstroms aufweisen. Einige Hersteller geben dazu noch Jahreszahlen an - ausgehend von durchschnittlich 2,7 oder 3 Leuchtstunden pro Tag. Faustregel für den haushaltsüblichen Einsatz: 1000 Stunden pro Jahr. Die hier als Beispiel genannte 1000-Lumen-LED-Lampe könnte also mindestens 20 Jahre lang in der Fassung bleiben.

PARATHOM (Osram)

Osram Parathom - Fachhandelslampen in Karton-Verpackung (professioneller Segment) mit der Herstellergarantie für Gewerbe und Privat. Sowohl PARATHOM als auch SUPERSTAR sind qualitativ hochwertige Produkte. Der eigentliche Unterschied liegt in den Vertriebswegen, in der Garantieabwicklung und in der Verpackung.

RECYCLING

Ausgediente LED-Lampen gehören nicht in den Hausmüll, weil sie wiederverwertbare Materialien enthalten. Deshalb sollten sie entweder bei den kommunalen Sammelstellen für Elektroschrott abgegeben oder in den Recycling-Boxen beim Handel und Fachhandwerk entsorgt werden. Die LED-Anbieter müssen über eine zentrale Registrierungsstelle bzw. durch eine Mitgliedschaft beim Herstellerverbund "Lightcycle" finanziell für die Rücknahme und Wiederverwertung aufkommen.

RETROFIT LED-LAMPEN

Diese Modelle können sofort, auch von Laien, anstelle der traditionellen 230-Volt-Leuchtmittel eingesetzt werden - ohne Vorarbeiten oder Umbauten. Dazu haben sie die gleichen Sockel wie ihre Vorgänger (etwa E27, E14, GU10 oder G9), benötigen die gleiche Stromversorgung und haben häufig auch ähnliche oder gleiche Dimensionen. Probleme kann es jedoch mit Niedervolt-Retrofit-LED-Lampen (GU5.3, G4 etc.) geben: Die sind häufig nicht mit den üblichen Haushaltstrafos für Halogenlampen kompatibel, sondern benötigen spezielle "LED-Treiber". Dazu sollten Sie auch auf die erforderliche Art der Stromversorgung achten: Manche 12-Volt-LED-Lampen wollen nur Gleichspannung (DC), andere kommen mit Wechsel- und Gleichspannung (AC/DC) klar.

SCHALTZYKLEN

So oft können Sie die Lampe ein- und ausschalten, ohne dass sie vorzeitig ausfällt. Normalerweise betrifft das nicht die Leuchtdioden, sondern die Vorschaltelektronik. Die EU-Ökodesignverordnung ist hier relativ großzügig. Es genügt schon die Hälfte der nominellen Leuchtstunden-Anzahl. Wenn also die beispielsweise die Lebensdauer einer LED-Lampe mit 20.000 Stunden angegeben ist, muss sie nur 10.000 Schaltzyklen aushalten. Bei 30.000 Stunden und mehr sind es durchweg gerade mal mindestens 15.000. Da aber Lampen in bestimmten Einsatzbereichen (Treppenhaus, Flur etc.) sehr häufig ein- und ausgeschaltet werden, wird diese Zahl relativ schnell erreicht. Seriöse Markenhersteller legen ihre Leuchtmittel deshalb für mindestens 50.000 Schaltzyklen aus; häufig werden 100.000 genannt, teils sogar eine Million. Für die Art der Messung existiert keine exakte Vorgabe. Osram testet das beispielsweise mit Schaltzyklen von je einer Minute, bei denen die Lampe jeweils nach 30 Sekunden ein- oder ausgeschaltet wird. Andere Hersteller simulieren bei komprimierten Extremtests mit schnellen und großen Temperaturunterschieden sowie Schaltvorgängen bei großer Hitze ein langes, hartes Lampenleben.

SUPERSTAR (Osram)

Osram Superstar - sogenannte Retail-Lampen in Blister-Verpackung (Consumer Segment)  mit der Herstellergarantie Privat. Sowohl PARATHOM als auch SUPERSTAR sind qualitativ hochwertige Produkte. Der eigentliche Unterschied liegt in den Vertriebswegen, in der Garantieabwicklung und in der Verpackung.

STARTZEIT oder ZÜNDZEIT

Zeitspanne, die eine Lampe nach dem Einschalten benötigt, um stabil und flackerfrei zu leuchten. Hier brauchen Sie bei manchen Kompaktleuchtstofflampen und Leuchtstoffröhren viel Geduld; mit LED Röhren und -Lampen geht das erheblich schneller. Maximal dürfen sie dafür laut aktueller EU-Verordnung knapp eine halbe Sekunde benötigen. Deshalb ist LED-Technik die bessere Wahl, wenn sofort Licht gebraucht wird - beispielsweise im Treppenhaus.

Tc-PUNKT

Da auch LED-Lampen nur zwischen 20 und 30 Prozent des Stroms in Licht umwandeln und den großen Rest in Hitzestrahlung, können sie ziemlich warm werden. Zur Ermittlung der maximalen Gehäusetemperatur geben seriöse Hersteller einen Referenz-Messpunkt mit einem erlaubten Celsius-Wert namens Tc vor (für das englischsprachige "casing temperature"). Häufig gelten hier sogar 95 Grad als unproblematisch, selbst leistungsstarke LED-Lampen erreichen jedoch selten mehr als 80 Grad im Dauerbetrieb. Zum Vergleich: Glüh- und Halogenlampen werden weit über 200 Grad heiß, weil sie nur etwa 5% der Leistung in Licht umsetzen.
 

Trafo für Niedervolt-LED-Lampen

Eigentlich funktionieren die LED GU5.3 MR16 Spots und MR11 Strahler sowie G4 Leuchtmittel mit allen Trafos, die 12V Spannung liefern. Man muss aber zwischen alten magnetischen und modernen elektronischen Trafos unterscheiden. 
Die magnetischen Transformatoren machen fast nie irgendwelche Probleme.
Die elektronischen dagegen setzen eine Mindestbelastung voraus. Mit LED Leuchtmitteln wird diese zu hoch gesetzte Belastungsgrenze nicht erreicht. Die Folge - die Lampen flackern oder leuchten überhaupt nicht. In diesem Fall habe Sie drei Möglichkeiten zur Auswahl: 
  • Sie verzichten sich auf energiesparende LED Technologie oder
  • herkömmlichen Strahler gemeinsam mit den LED Strahlern einsetzen damit die Mindestgrenze erreicht wird
  • am elegantesten ist der Einsatz eines für LED entwickelten Trafos ohne (oder mit der geringeren) Mindestlast.